Gebet für Gerechtigkeit

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Interreligiöse Andacht für Religionsfreiheit und Gleichberechtigung im Iran

Heute, am 1. Februar 2023 fand im Bahá'í-Zentrum Graz eine interreligiöse Andacht anlässlich der Verfolgung der Bahá'í im Iran statt. Mitglieder der Bahá'í-Religion werden ihrer Ämter enthoben, die Geschäftserlaubnisse werden ihnen entzogen und sie werden inhaftiert. Mahvash Sabet, die zum Organisationsteam gehörte, wurde 2008 für 10 Jahre inhaftiert und hat jetzt erneut eine 10-jährige Haftstrafe bekommen. Von ihr sind heute vier Texte verlesen worden.

Alle Mitglieder des interreligiösen Beirats der Stadt Graz waren im Vorfeld eingeladen worden, sich mit Texten oder Gebeten an dieser interreligiösen Andacht zu beteiligen.
Und so wurden heute Texte und Gebete der Altkatholischen Kirche, der Buddhistischen Religionsgemeinschaft, der Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage und der evangelisch-methodistischen Kirche jeweils abwechselnd mit Texten der Bahá'í Religion gelesen und gebetet.

Ein wichtiger Akt der Solidarität und des Mitgefühls – das ist mein Eindruck von dieser gelungenen Veranstaltung, bei der im Anschluss noch Tee, Datteln und Kuchen zum miteinander im Gespräch sein angeboten wurden.

Unser methodistischer Beitrag war folgendes Gebet

Guter Gott, du bist ein Gott, der uns sieht. 
Und du siehst die Situation der Menschen im Iran.
Besonders die Situation der Frauen.

Wir sind heute hier zusammen gekommen, um an die verfolgten, die bedrohten, die eingesperrten und die zu Tode gekommenen Menschen zu denken. 
Und uns von ihrem Schicksal berühren zu lassen.

Ich bitte dich: 
Schütze diese Menschen. Steh ihnen bei. Bewahre sie vor körperlichem und seelischem Leid. Gib ihnen Mut. Gib ihnen die Hoffnung auf Veränderung. Lass sie einander stärken und festige ihren Zusammenhalt. Gib, dass sich immer mehr Menschen dieser Bewegung anschließen.

Und bewahre sie alle vor Gewalt.

Heute möchte ich auch für die Täter bitten:
Öffne ihnen die Augen für das Unrecht und die Wahl ihrer Mittel.
Ermögliche ihnen Einsicht und Umkehr.

Liebender Gott, es tut so weh zu sehen, was Menschen einander antun können.
Darum bitte ich dich um Frieden, Güte und Barmherzigkeit.
Was mir unmöglich ist, lege ich vertrauensvoll in deine Hände.
Höre mein Gebet, Gott.

Amen

Die Organisatorin Nadine Reyhani mit ihrer Großmutter, die zwei berührende Gedichte von Mahvash Sabet (einer im Iran inhaftierten Bahá'í) vorgelesen hat.

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