Hiroshima Gedenken

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Am 6. August 2022 jährt sich der Abwurf der Atombombe "Little Boy" über der japanischen Stadt Hiroshima zum 77. Mal.

Daher findet am 6. August 2022 am Wiener Stephansplatz (ab 18:00 Uhr Aktion, ab ca. 20:30 Uhr Laternenmarsch vom Stephansplatz zum Teich vor der Karlskirche) ein Gedenken für die Opfer militärischer und ziviler Atomanwendung statt.

Ich bin vom Friedensbüro Wien gebeten worden eine Grußbotschaft zu verfassen.

Ich grüße alle Menschen guten Willens, die miteinander in Frieden leben möchten!
Ich grüße alle, deren Herz noch empfindsam ist!
Ich grüße alle, die sich gegen Atomkraft und gegen Atomwaffen aussprechen!
Ich grüße alle, die sich für eine weltweite Abrüstung und für friedliche Lösungen ohne Waffengewalt einsetzen!
Und ich grüße alle, die unter den täglichen Nachrichten und weltweiten Entwicklungen leiden und es aus Selbstschutz vorziehen, nicht mehr jede Schlagzeile und jeden Artikel zu lesen!

Außerdem versuche ich meine Solidarität und mein Mitgefühl für die Opfer von kriegerischen Auseinandersetzungen auszudrücken.

„Selig die Barmherzigen, denn sie werden Erbarmen finden und selig die Frieden stiften, denn sie werden Kinder Gottes genannt werden.“ 
(Matthäus 5,7 und 9)

Das ist eine Verheißung! 
Eine Zusage Gottes, an der sich alle Menschen guten Willens aufrichten können. 

Besonders, wenn sie wieder das Gefühl haben gegen unüberwindbare Mauern anzurennen, die eigenen Kräfte nachlassen und die Frage aufkommt: Ergibt das alles überhaupt noch Sinn?

Ja, ich meine es ergibt Sinn. 
Weil eine Lebenshaltung, die sich auf eine Verheißung gründet, nicht am Erfolg oder am Erreichen eines Ziels gemessen wird, sondern der Weg ist das Ziel. Ich nehme meine Verantwortung wahr. Ich bemühe mich, so gut ich kann.

Zum 77. Jahrestag des Abwurfs der Hiroshimabombe positioniere ich mich in meiner Grußbotschaft ganz eindeutig und sage:

  • NEIN – zu Atomwaffen!
  • NEIN – zum Militär und zu jeder Form von Rüstungsproduktion!
  • NEIN – zur Lösung von Konflikten mit Waffengewalt!

Das weltweite Atomwaffenarsenal zeigt in bestürzender Weise, wie nahe wir uns als Menschheit an eine Zerstörung unseres gesamten Lebensraum bewegt haben. Wir haben es geschafft, dass 30 Minuten und nur eine Handvoll Menschen über unser aller Schicksal entscheiden können.

„Steck dein Schwert zurück! Denn alle, die zum Schwert greifen, werden durch das Schwert umkommen.“ (Matthäus 26,53) 
Wie oft hat sich dieser Satz von Jesus schon als richtig erwiesen? 
Das eine bedingt das andere. 
Seit Menschengedenken. 
Aber die unfassbaren Summen, die dafür ausgegeben werden, lassen einen angesichts einer bevorstehenden Klimakatastrophe ratlos bis fassungslos zurück. Wieviel Ressourcen werden hier gebunden und verhindern, dass wir der wahren Bedrohung begegnen können?

Als Christ ist mir die leidvolle Geschichte der Kirche und ihre Verbindung zur Waffengewalt natürlich bekannt. Diese kann ich nicht leugnen, sondern mich nur dafür entschuldigen. 
Aber als heute lebender Christ darf ich meine Überzeugung aussprechen, dass der Tod von Jesus am Kreuz genau diese Thematik aufgreift und ihr etwas Anderes entgegen setzt.
Jesus antwortet auf die ihm angetane Gewalt nicht mit Gegengewalt. 
Er unterbricht die Spirale der Gewalt. 

Und mit der Auferstehung zeigt Gott, dass diese Form der Lösung von Konflikten eben nicht das letzte Wort hat, sondern dass das Leben gewinnt. Der Liebe als entscheidender und eben lebensverändernden Kraft wird hier ein Zeichen gesetzt, das bis heute gültig ist.

Ich schließe meine Grußbotschaft mit dem ernsthaften Aufruf zum Gebet.
Ich glaube, dass wir das ohne Gottes Hilfe nicht schaffen werden.
Aber das ist auch meine bleibende Hoffnung, die mich leben lässt: Die Welt ist in Gottes Händen!
Und dafür bin ich unendlich dankbar.

Pastor Frank Moritz-Jauk
Evangelisch-methodistische Kirche, Graz

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