Fasten­zei­tim­puls – Klim­agerechtigkeit weltweit

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Esther Handschin

Pastorin, Erwachsenenbildung


Monika und David Brenner, Südamerika und Ulrich Bachmann, Leiter von Connexio Schweiz, berichteten

Klimagerechtigkeit weltweit

Monika Brenner, Projektkoordinatorin für Argentinien, Bolivien und Chile, erläuterte in Beispielen, was der Klimawandel für Bauern auf dem Altiplano (Bolivien) bedeutet: Viele Anzeichen der Natur, nach denen die Bauern ihre Aussaat ausgerichtet haben, haben sich verändert. Der Frost kommt nicht zur üblichen Zeit. Die Hagelkörner sind viel größer geworden, die Stürme heftiger. Die Jahreszeiten verändern sich. Das macht einerseits die Situation der Ernährung schwieriger und führt andererseits zu mehr Landflucht. Die junge Generation zieht vermehrt in die Städte. In Projekten von Connexio wird die ländliche Bevölkerung dazu angeleitet, unter den geänderten klimatischen Bedingungen die Ernteergebnisse zu sichern.

Ulrich Bachmann wies darauf hin, dass das veränderte Klima in verschiedenen Ländern Afrikas zu mehr Armut führt. Auch hier wird die Sicherung der Ernährung weiter Teile der Bevölkerung deutlich schwieriger. Das wiederum führt zu mehr Konflikten bis hin zu kriegerischen Auseinandersetzungen. Und wo Krieg herrscht, werden die Felder nicht regelmäßig bestellt, die Armut steigt und damit auch der Hunger – ein Teufelskreis.

Wie reagieren die Menschen?

David Brenner, zum Zeitpunkt des Abends gerade auf Projektbesuch in Chile, erzählte vom Umgang der Menschen in Südamerika mit dem Klimawandel. Sie sehen sich mehr als Teil der Schöpfung als wir Menschen in Europa. Veränderungen begegnen sie mit erstaunlicher Gelassenheit. Auf der einen Seite führt das zu Fatalismus – man kann sowieso nichts ändern – auf der anderen Seite hilft diese Gelassenheit, dem Unverfügbaren zu begegnen und damit umzugehen.

Abschließend meinte er: Wir Menschen sind Teil der Schöpfung. Es ist unser Auftrag, sie zu pflegen und zu bewahren, nicht zu beherrschen. Lange genug haben wir Menschen uns als Herren der Schöpfung benommen.

Ulrich Bachmann ergänzte dazu: Es sind die Menschen Europas und Nordamerikas, die weit mehr an CO2 produzieren (in der Schweiz 60x mehr als im Kongo), als diejenigen die mehr darunter zu leiden haben. Darum ist mehr Veränderung in Europa notwendiger als auf der Südhalbkugel dieser Erde.

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