Gedanken­strich Juni 2025

Faith Impulse

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Dr. Stefan Zürcher

Bishop UMC Central and Southern Europe


»Worauf du deine Gedanken und Kraft richtest, wird oft zu deiner Realität.« (Kommentar zu Philipper 4,8)

Unser Leben spricht bekanntlich lauter als es unsere Worte tun. Wie wir uns verhalten, wie wir anderen begegnen, natürlich auch, wie wir mit anderen sprechen – das sagt viel über uns aus. Daran erkennt man etwas davon, wer wir wirklich sind. Natürlich, wir können uns Mühe geben, uns zuvorkommend zu verhalten, anderen freundlich zu begegnen, mit anderen respektvoll zu sprechen. Und, ja, wir sollen auf unser Verhalten achtgeben. Dazu werden wir auch von den biblischen Autoren aufgefordert. Das aber kann schnell einmal richtig anstrengend werden, besonders dann, wenn es nicht mit unserem Sein übereinstimmt, wenn wir versuchen, etwas darzustellen, das wir nicht sind. Wer uns etwas besser kennt, wird uns früher oder später durchschauen. Unser Verhalten, Reden und Tun zu kontrollieren, schaffen wir auf Dauer nicht.

Was also tun? »Worauf du deine Gedanken und Kraft richtest, wird oft zu deiner Realität«, habe ich kürzlich in meinem Andachtsbuch als Kommentar zu Philipper 4,8 gelesen. Dort heißt es: »Achtet auf das, was wahr ist, würdig und gerecht, was rein ist, liebenswert und Lob verdient.« Also unsere Sinne auf das Gute richten. In uns aufnehmen, was dazu beiträgt, in der Liebe zu wachsen und zuzunehmen – und uns davon prägen lassen. Manchen Dingen – guten und schlechten – sind wir schlicht ausgesetzt, ob wir wollen oder nicht. Und doch haben wir es in der Hand, unser Inneres bewusst auf Gutes, Lebensförderndes zu lenken, unsere Sinne dem auszusetzen, was uns Christus näherbringt.

Wir können nur beschränkt und unter Umständen mit großer Anstrengung steuern, was aus uns herauskommt. Aber wir können beeinflussen, was in uns hineingelangt, was uns und unser Sein prägen darf und soll. Welchen Stimmen geben wir Raum? Mit welchen Ereignissen befassen wir uns? Wie ist unser Umgang mit (Sozialen) Medien? Mit welchen Menschen verbringen wir unsere Zeit? Von welchen Gewohnheiten lassen wir uns leiten? Womit beschäftigen wir uns in unserer frei verfügbaren Zeit?

Christus ähnlicher zu werden, beginnt auf unserer Seite damit, darauf zu achten, worauf wir schauen und hören – und was in unseren Köpfen und Herzen Raum einnehmen darf. Wenn sich unser Sein dann mit Hilfe von Gottes Geist – und Pfingsten erinnert uns an dieses Geschenk – verwandelt, verändert sich auch unser Verhalten, Reden und Tun – empfangene Liebe macht uns zu Liebenden, aus Freundlichkeit wächst Freundlichkeit, Barmherzigkeit bringt Barmherzigkeit hervor, wer sich großzügig beschenkt weiß, lebt selbst Großzügigkeit.

Diese ermutigende Erfahrung wünsche ich allen!

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