Pfingst-Gottesdienst

Pfingst-Got­tes­dienst

Linz

mit Live-Übertragung in den ORF Regionalradios und auf ORF III. Für alle, die vor Ort mitfeiern: Bitte ca. 9.30 Uhr in der EmK Linz sein.

Bibeltexte

  1. Psalm 104
  2. Johannes 14,1.16-18
  3. 2.Timotheus 1,5-7
Bild von Martin Obermeir-Siegrist

Martin Obermeir-Siegrist

Pastor, Kinder- und Jugendwerk
09
Juni

10:00
Informationen

Wann haben Sie zuletzt den Geist Gottes in ihrem Leben gespürt?

Feiern wir miteinander, dass Gottes Geist uns Kraft, Liebe und Besonnenheit schenkt! Das bewirkt etwas. In unserem Leben. Im Leben anderer Menschen. In unserer Welt.

zum Got­tes­dienst auf on.orf.at

Am Pfingstsonntag, 8. Juni könnt ihr um 9.30 Uhr per Livestream den Gottesdienst in Wien-Fünfhaus mitfeiern.

Gottesdienstliturgie
  • 1

    Trommel-Vorspiel

  • 2

    Begrüßung 

    Wann haben Sie zuletzt den Geist Gottes in ihrem Leben gespürt?

    Vielleicht, als Sie plötzlich eine Kraft in sich gespürt haben?
    Eine Kraft, von der Sie zuerst nicht wussten, woher sie kommt, 
    die Ihnen aber geholfen hat, eine schwierige Situation durchzustehen?

    Wo immer Sie den Geist Gottes zuletzt gespürt haben. 
    Und wo immer Sie jetzt gerade sind: 
    Schön, dass Sie heute mit uns Gottesdienst feiern; hier in der Evangelisch-methodistischen Kirche in Linz.

    Methodistisch kennen Sie nicht? Aber Sie kennen sicher methodistische Christinnen und Christen. Kennen Sie zum Beispiel Nelson Mandela, der maßgeblich zum Ende der Apartheid in Südafrika beigetragen hat?

    Oder kennen Sie Toni Braxton, die „Un-Break my heart / Say you’ll love me again“ gesungen hat? Oder Clark Kent alias Superman?

    Als Christ*innen feiern wir an diesem Pfingst-Wochenende den Geist Gottes. Wir glauben, dass Gottes Geist unser Leben begleitet.

    Wir glauben, dass es uns Menschen gut tut, wenn wir uns von diesem Geist der Liebe und der Besonnenheit Kraft schenken lassen.

    Feiern wir nun also diesen Gottesdienst im Namen Gottes – des Vaters und des Sohnes und der Heiligen Geistkraft. Amen.

  • 3

     Lied „Jubilate, everybody“

    Text (nach Psalm 100) und Musik: Fred Dunn. 
    Deutscher Text:

    Jubilate, / singet alle, / dient dem EWIGEN mit / eurem Leben.
    Kommt zu seinen / Toren singend. / Danket Gott mit eurem / Lobgesang.
    Denn der HERR ist / gut und gnädig, / Gottes Treue / immerwährend.
    Jubilate, / jubilate, / jubilate / Deo!

  • 4

    Psalmgebet – aus Psalm 104 

    Basis Bibel

    1 Lobe den Herrn, meine Seele!

    Herr, mein Gott, wie groß bist du!

    24 Wie zahlreich sind deine Werke, Ewige.

    In Weisheit hast du sie alle gemacht.

    Die Erde ist voll von deinen Gütern.

    27 Mensch und Tier halten Ausschau nach dir,

    damit du ihnen Essen gibst zur richtigen Zeit.

    28 Du gibst es ihnen, sie sammeln es auf.

    Du öffnest deine Hand, sie essen sich satt

    an deinen guten Gaben.

    30 Schickst du deinen Lebensatem aus,

    dann wird wieder neues Leben geboren.

    So machst du das Gesicht der Erde neu.

    31 Die Herrlichkeit des Herrn bleibe für immer.

    Die Ewige freue sich über ihre Geschöpfe.

    33 Ich will die Ewige loben mein Leben lang!

    Meinem Gott will ich singen, solange ich bin!

    34 Mein Lobgesang soll ihm gefallen.

    Ich, ja ich freue mich über Gott.

    35b Lobe den Herrn, meine Seele! Halleluja!

  • 5

    Lied 323, 1-2 „Liebe komm herab zur Erde“

    Charles Wesley

    Der Deutsche Text ist urheberrechtlich geschützt.

     

    Love divine, all loves excelling

     

    1. Love divine, all loves excelling, / Joy of Heav’n to earth come down;
    Fix in us thy humble dwelling; / All thy faithful mercies crown!
    Jesus, Thou art all compassion, / Pure unbounded love Thou art;
    Visit us with Thy salvation, / Enter every trembling heart.

     

    2. Breathe, O breathe Thy loving Spirit / Into every troubled breast!
    Let us all in Thee inherit; / Let us find that second rest.
    Take away our bent to sinning; / Alpha and Omega be;
    End of faith, as its beginning, / Set our hearts at liberty.

     

    3. Come, Almighty to deliver, / Let us all Thy life receive;
    Suddenly return, and never, / Nevermore Thy temples leave.
    Thee we would be always blessing, / Serve Thee as Thy hosts above,
    Pray and praise Thee without ceasing, / Glory in Thy perfect love.

     

    4. Finish, then, Thy new creation; / Pure and spotless let us be;
    Let us see Thy great salvation / Perfectly restored in Thee;
    Changed from glory into glory, / Till in Heav’n we take our place,
    Till we cast our crowns before Thee, / Lost in wonder, love, and praise.

  • 6

    Gebet

    Dorothee Büürma

    Pastorin, Kinder- & Jugendwerk

    Gott, 
    Wir sind heute hier in der Evangelisch-methodistischen Kirche in Linz zusammengekommen oder nehmen über Radio- und Fernsehmöglichkeiten an diesem Gottesdienst teil. 
    Ganz unterschiedliche Menschen sind wir, mit unseren eigenen Lebensgeschichten und Glaubenserfahrungen. 
    In unserer Vielfalt und Einzigartigkeit siehst du uns, Gott. 
    Du nimmst uns an, so wie wir sind. Und zu dir dürfen wir kommen, so wie wir sind. Mit all unseren Fragen, mit unseren Sorgen, mit unseren Ängsten und unserer Trauer. Aber auch mit unserer Freude, unserer Hoffnung, unseren Begabungen und unseren Überzeugungen. 
    Lass uns hier und heute wieder neu spüren:
    dass du, Gott, es gut mit uns meinst. 
    Dass du uns nah bist: so nah, wie die Luft, die wir atmen. 
    Dass dein Geist auch unser Leben mit Kraft, Liebe und Besonnenheit erfüllen kann.
    Amen.

  • 7

    Wort an die Kinder: Der Heilige Hauch

    Ich lade die Kinder ein, nach vorne zu kommen – wir setzen uns hier auf den Teppich am Boden.

     

    Grüß euch!

    Wir feiern Pfingsten. Pfingsten ist das Fest des Heiligen Geistes. 
    Wir sagen „heilig“, wenn etwas oder jemand ganz eng zu Gott gehört.

    Und wir sagen „Geist“, weil wir Gott und seine Kraft nicht direkt sehen können. 

     

    Was wir nicht sehen und anfassen können, ist schwer zu be-greifen.

    Aber Vergleiche können uns helfen.

     

    Deswegen hab ich heute dieses bunte Windrad mitgebracht. 

    Yael, kannst du einmal draufblasen, damit wir sehen, was passiert?

    [Yael bläst auf das Windrad.]

    Schön! Es dreht sich!

    Danke!

     

    Wenn Wind aus der entsprechenden Richtung kommt, dann dreht sich das Windrad.

    Wir sehen den Wind-Hauch nicht, aber wir sehen, was er bewegt.

    [Selbst nochmal auf das Windrad blasen.]

     

    So ist es auch mit Gottes Geist und mit uns Menschen: Gott bewegt Menschen.

    Wir können nicht sehen, wie genau Gott das macht. 
    Aber wir sehen, wie Menschen leben, die von Gott begeistert sind.

    Die Bibel ist voll von solchen Geschichten.

    Und Gottes Geist bewegt Menschen immer noch.

     

    Heute hören wir Geschichten von drei Menschen:

    Rosa Parks – Nelson Mandela – Sojourner Truth – so hießen die drei.

     

    Alle drei hatten Jesus als Vorbild. Und alle drei sind selbst zu Vorbildern geworden.

     

    Von Jesus lernen wir: Jetzt ist ein guter Zeitpunkt, dass ich mich ganz auf Gott ausrichte;

    Jetzt ist es gut, wenn ich das wichtig nehme, was Gott wichtig ist.

     

    Da möchte ich noch einmal das Windrad von vorhin als Vergleich nehmen:

    Wenn der Wind aus einer Richtung kommt, aber das Windrad in eine andere Richtung schaut, dann dreht es sich nicht richtig.

    [Demonstrieren.]


     

    Aber wenn das Windrad genau zum Wind gedreht ist, dreht es sich froh und munter.

    [Ein letztes Mal auf das Windrad blasen.]

     

    So ist das auch mit uns Menschen:

    Es ist gut für uns, wenn wir uns auf Gott ausrichten. Wenn wir das wichtig nehmen, was für Gott wichtig ist:

    • Dass es gerecht zugeht zwischen uns Menschen.
    • Dass wir nicht Feinde sind, sondern uns mit Menschen versöhnen.
    • Dass wir mit jedem Menschen so umgehen, wie wir uns wünschen, dass andere mit uns umgehen.

     

    So kann ich froh und munter leben!

    Gott selbst gibt mir Kraft und Schwung – so wie der Wind dem Windrad.

     

    Dann spüre ich: 

    Gott liebt mich.

    Und es gibt nichts, was mich von Gottes Liebe trennen kann.

     

    Davon singen wir jetzt auch. Mit Bewegungen.

  • 8

     Lied „Gar nix“

  • 9

    Der Geist wirkt – auch in der Gemeinde 

    Nichts kann uns von Gottes Liebe trennen. Und wer in Verbindung mit Gott lebt, hat oft auch Kraft, sich für andere einzusetzen. Das haben schon viele Menschen erfahren – auch in dieser Gemeinde.

    Zum Beispiel damals – bei der Hochwasserkatastrophe in Linz 1954: Da haben Menschen aus unserer Gemeinde Familien beherbergt, die wegen der Flut ihre Wohnungen verlassen mussten.

    Oder 1957, als hier 30 elternlose Buben aufgenommen wurden, die aus Ungarn geflüchtet waren. Sie wohnten mehr als zwei Jahre in den kirchlichen Räumen und wurden von der Gemeinde verpflegt.

    Und 1963 gründete unsere Kirche das Jugendheim, das später zum Diakonie Zentrum Spattstraße wurde. Bis heute ist in der „Spatti“ zu sehen, was Menschen bewegen, die Gottes Liebe weitergeben.

    [kurze Pause]

    In der Vergangenheit und in der Gegenwart gibt es Menschen, die uns zum Vorbild werden. Zum Vorbild, wenn es darum geht: „Wie kann ich Gottes Geist in meinem Leben wirken lassen?“ 
    In unserem Vorbild Jesus, erkennen wir Gottes Liebe ganz klar.

    Durch Jesu Geist bleiben wir mit unserem himmlischen Vater in Verbindung. Jesus selbst hat uns versprochen, dass er uns einen Beistand schickt. Davon hören wir im Evangelium. Davor und danach singen wir „Halleluja, lobt den Herrn“ – nach einer westafrikanischen Weise.

  • 10

    Halle-halle-halleluja (afrikanische Melodie)

    𝄆 Halle halle halle-luja, / halleluja! 𝄇

    𝄆 Halleluja, halleluja, halleluja! / Praise the Lord! 𝄇

    Übersetzung: Halleluja! Preist den Herrn!

  • 11

    Evangelium: Johannes 14, 1. 16-18

    Basis Bibel

    1 »Lasst euch im Herzen keine Angst machen.

    Glaubt an Gott und glaubt an mich.

    16 Ich werde den Vater um etwas bitten:

    Er wird euch an meiner Stelle

    einen anderen Beistand geben,

    einen, der für immer bei euch bleibt.

    17 Das ist der Geist der Wahrheit.

    Diese Welt kann ihn nicht empfangen,

    denn sie sieht ihn nicht und erkennt ihn nicht.

    Aber ihr kennt ihn, denn er ist mit euch verbunden

    und wird immer mit euch verbunden bleiben.

    18 Ich lasse euch nicht wie Waisenkinder allein.

    Ich komme wieder zu euch.

  • 12

    Lesung: 2. Timotheus 1, 5–7

    Basis Bibel

    5 Dankbar erinnere ich mich daran,

    wie aufrichtig du glaubst.

    Es ist derselbe Glaube,

    der schon in deiner Großmutter Lois

    und in deiner Mutter Eunike wohnte.

    Und ich bin überzeugt, er wohnt auch in dir.

    6 Deshalb ermahne ich dich,

    das Feuer der Gabe Gottes in dir wieder anzufachen.

    Es brennt ja schon in dir,

    seit ich dir die Hände aufgelegt habe.

    7 Denn der Geist, den Gott uns geschenkt hat,

    lässt uns nicht verzagen.

    Vielmehr gibt er uns Kraft, Liebe und Besonnenheit.

  • 13

    Predigtteil 1: Kraft / δύναμις – Rosa Parks 

    In meiner Hand halte ich einen Spielzeug-Bus. 

    In so einem Bus – ein bisschen größer war er allerdings schon – fuhr Rosa Parks in Montgomery, Alabama am 1. Dezember 1955 von der Arbeit nach Hause. 

    Rosa war Afroamerikanerin. Sie wurde vom Busfahrer aufgefordert, ihren Platz – der eigentlich für „farbige Menschen“ vorgesehen war – für einen weißen Mann frei zu machen.

    Rosa sagte: „Nein“, und blieb auf ihrem Platz. Dafür wurde sie verhaftet. 
    Und Jahre später mit den höchsten Auszeichnungen geehrt, die die Vereinigten Staaten zu vergeben haben.

    Was gab Rosa die Kraft und den Mut „Nein“ zu sagen? 

    Nun 1. hatte sie es satt, ungerecht behandelt zu werden 
    und 2. wusste sie, dass Gott auf ihrer Seite war. 

    Weil Gott sie genau so liebte, wie jeden Menschen. Unabhängig von der Hautfarbe. 
    Das hatte Rosa schon als Kind in ihrer methodistischen Heimatgemeinde gelernt. Und später als Sonntagsschullehrerin selbst weitergegeben.

    Rosa Parks wurde mit ihrem zivilen Ungehorsam weltberühmt. Ihre Verhaftung und der folgende Busboykott waren ein Wendepunkt in der Bürgerrechtsbewegung: 

    Ein Jahr lang verzichteten Menschen in Montgomery darauf, die öffentlichen Busse zu verwenden. Sie nahmen kurze und weite Fußwege auf sich. So erklärten sie sich solidarisch mit Rosa und allen, die sich für die Gleichbehandlung aller Menschen engagierten.

    Nach einem Jahr entschied der Oberste Gerichtshof, dass die Ungleichbehandlung von Menschen in Öffentlichen Verkehrsmitteln aufgrund ihrer Hautfarbe verfassungswidrig ist und abgeschafft werden muss.

    Weniger bekannt ist, wie viel Kraft Rosa Parks schon vor ihrer Verhaftung im Bus und bis an ihr Lebensende hatte: Als Teenagerin verzichtete sie auf einen High School Abschluss, um ihre kranke Mutter und Großmutter zu pflegen.

    Als sie schon weltberühmt war, lebte sie phasenweise bettelarm; zusätzlich belastet durch Morddrohungen und Hass-Briefe.

    Dennoch setzte sie ihre Kraft unermüdlich dafür ein, das Leben noch ärmerer Menschen besser zu machen.

    Das Leben von Rosa Parks zeigt uns: 
    Gottes Geist schenkt Kraft.

    Kraft, im richtigen Moment „Nein“ zu sagen.

    Kraft, sich für Menschen einzusetzen, die Hilfe brauchen.

    Kraft, die daraus entsteht, dass Menschen sich organisieren und sich solidarisch für das Gute engagieren.

  • 14

    Predigtteil 2: Liebe / ἀγάπη – Nelson Mandela 

    Dorothee Büürma

    Pastorin, Kinder- & Jugendwerk

    Ich halte als Symbol für die Liebe eine Tasse mit kleinen Herzchen in der Hand. 
    Hier im Kirchenraum wurde aus verschiedenen Tassen, Tellern und anderem Porzellan der Schriftzug „love" an die Wand gehängt. 

    Wenn ich über christliche Nächstenliebe nachdenke, fällt mir ein besonderer Mensch ein: Nelson Mandela. Er war nicht nur ein politischer Aktivist, sondern auch ein methodistischer Christ in Südafrika zur Zeit der Apartheid. 

    Von 1910 bis 1994 herrschte dort systematische Ausgrenzung und Benachteiligung von Menschen mit nicht-weißer Hautfarbe. Die Bevölkerung lebte unter strenger Rassentrennung. Wer sich dagegen wehrte, wurde bestraft. 

    Mandela verbrachte 27 Jahre seines Lebens als Insasse im Gefängnis, weil er den friedlichen Protest gegen diese Ungerechtigkeit unterstützte. 
    Viele Jahre später bekam er dafür den Friedensnobelpreis verliehen. 
    Im Jahr 1994 wurde aus dem bisher politischen Gefangenen der erste schwarze Präsident seines Landes.

    Eine berührende Erinnerung über Nelson Mandelas Zeit im Gefängnis war ein Gottesdienst in der Gefängniskapelle im Jahr 1982. 
    Der anglikanische Priester Harry Wiggett feierte mit Mandela und anderen Insassen zum ersten Mal im Gottesdienst das Abendmahl. 

    Ein Gefängniswärter beobachtete den Gottesdienst von der Seite. Nach dem Friedensgruß unterbrach Mandela den Priester und bat ihn, den Wärter auch an den Abendmahlstisch einzuladen, damit er nicht nur beobachten musste. 

    So empfingen sie das Sakrament gemeinsam. 

    Für mich wird deutlich: die Liebe Gottes, die Christ*innen im Abendmahl erfahren, überwindet alle menschlichen Grenzen.

    Dieser Geist der Liebe kennt keine Machtpositionen, keine Unterschiede. In ihm wird das menschliche Zusammenleben in Gemeinschaft möglich. 

    Das griechische Wort, das im Urtext an dieser Stelle steht, heißt Agape. Agape ist die Liebe, die sich ganz den Mitmenschen widmet. 

    Dieser Geist von Liebe kann die Welt verändern!

  • 15

    Predigtteil 3: Besonnenheit / σωφρονισμός – Sojourner Truth

    In meiner Hand halte ich ein Spielzeug-Pferd. 

    Sojourner Truth war eine methodistische Reisepredigerin im 19. Jahrhundert. 
    Damals gab es in Nordamerika viele methodistische Reiseprediger: Männer, die unzählige Kilometer mit dem Pferd oder der Kutsche zurücklegten, um das Evangelium bis ins kleinste Dorf zu bringen. 

    Eine schwarze Frau – wie Sojourner Truth – war ungewöhnlich. Ihre Botschaft war aber klar: „Gott liebt dich. Gott will, dass du frei und ohne Not leben kannst.“

    Sojourner Truth beginnt ihr Leben als Sklavin, die den Namen Isabella Baumfree erhält. Sie erlebt die Brutalität der Sklaverei am eigenen Leib. 
    Sie wird mehrmahls verkauft. 

    Ihr letzter Besitzer verspricht ihr Freiheit, ändert aber seine Meinung, als er von ihr bekommen hat, was er wollte. Isabella Baumfree flieht.

    Nach Abschaffung der Sklaverei im Staat New York kann sie schließlich als freie Frau leben. Überleben kann sie aber anfangs nur, weil liebevolle Menschen sie aufnehmen und versorgen.

    Sojourner Truth – wählt ihren Namen als freie Frau mit Besonnenheit: Die Wahrheit ihres Lebens: Sie kann an keinem Ort bleiben, sondern muss weiter, um von Gottes Liebe zu erzählen. Denn sie hat eine Berufung erfahren: “The Spirit calls me, and I must go.” – „Der Geist ruft mich, und ich muss gehen,“ sagt sie.

    Und so verkündet sie als methodistische Reisepredigerin und als schwarze Frauenrechtlerin das Evangelium: 

    Sklaverei ist Unrecht und muss um Gottes Willen überall abgeschafft werden. 
    Und: Frauen müssen gleiche Rechte wie Männer haben. 

    Sie spricht damit als Erste etwas an, das bis heute ein Problem ist: Einige Menschen werden aufgrund ihrer Eigenschaften mehrfach diskriminiert. Sie z.B. als Frau und als Mensch mit dunkler Haut. 

    Sojourner Truth wird durch ihre Reden und Schriften zu einem Vorbild und motiviert Menschen bis heute – weit über religiöse Grenzen hinweg – sich für Gleichberechtigung jedes Menschen einzusetzen.

    [kurze Pause]

    „Geist kannst du nicht sehen; doch hör, wie er spricht / tief im Herzen Worte voller Trost und Licht.“

    Wir singen: „Wind kannst du nicht sehen.“

  • 16

    Fürbittgebet mit Antwort „Kum ba yah, my Lord“

    Dorothee Büürma

    Pastorin, Kinder- & Jugendwerk

    Wir laden nun ein zu einer Zeit des Gebets.
     

    Gott, wir bitten um die Kraft deines Geistes, für Menschen, denen das Leben und 
    die persönlichen Umstände immer wieder die Kräfte rauben. 
    Wir beten für alle, die in Kriegs- oder Krisengebieten leben. 
    Für alle, die geschwächt sind von Hunger, Armut, Elend, Not und Leiden.
    Für Menschen, deren körperliche oder seelische Krankheiten den Alltag 
    beeinträchtigen.
    Heute bitten wir besonders für junge Menschen, die begleitet von unserem Diakonie Zentrum Spattstraße versuchen, sich ein gesundes Ess-Verhalten anzugewöhnen.

    Inmitten der Kraftlosigkeit bitten wir dich, Geist des Lebens: 
    Komm hier her – Kum ba ya!
     

    Gott, wir bitten um die Besonnenheit deines Geistes.
    In unserer Gesellschaft und auch auf digitalen Plattformen werden oft Vorurteile verbreitet. 
    Hilf uns, unsere Ansichten zu hinterfragen und die eigene Meinung nicht als die einzig gültige anzusehen. 
    Zeige uns neue Wege, auf unsere Mitmenschen zuzugehen und gut miteinander umzugehen. 

    Inmitten der Sorgen und Ängste unserer Zeit bitten wir dich, Geist des Lebens:
    Komm hier her – Kum ba ya!
     

    Gott, wir bitten um die Liebe deines Geistes. 
    Erfülle unsere Herzen mit Mitgefühl.
    Wir beten für alle Menschen, die sich ungeliebt, ausgegrenzt, unerwünscht, anders oder allein fühlen. 
    Schenke uns den Mut, diese Situationen und Umstände ernst zu nehmen. 
    Leite uns in deiner Liebe, damit auch wir uns – wie Rosa Parks, Nelson Mandela oder Sojourner Truth – für Gerechtigkeit einsetzen.
    Wir beten für alle, die – inspiriert von deiner Menschenfreundlichkeit – Gutes für sich selbst und ihre Mitmenschen erkämpfen.

    Inmitten der Lieblosigkeit unserer Welt bitten wir dich, Geist des Lebens: 
    Komm hier her – Kum ba ya!

  • 17

    Vater Unser

    Gemeinsam beten wir mit den Worten Jesu: 

    Vater Unser im Himmel

    Geheiligt werde dein Name.

    Dein Reich komme.

    Dein Wille geschehe,

    wie im Himmel, so auf Erden.

    Unser tägliches Brot gib uns heute.

    Und vergib uns unsere Schuld,

    wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.

    Und führe uns nicht in Versuchung,

    sondern erlöse uns von dem Bösen.

    Denn dein ist das Reich

    und die Kraft und die Herrlichkeit

    in Ewigkeit. Amen.

  • 18

    Kollektenansage

    Unsere Dankbarkeit für alles, was Gott schenkt, bringen wir in jedem Gottesdienst zum Ausdruck – unter anderem durch die Gaben, die wir in der Kollekte zusammenlegen.

    Und auch durch die Lieder, die wir während der Sammlung in der westafrikanischen Sprache Twi singen. Übersetzt: „Wir danken Gott, denn er ist gut, seine Gnade ist für uns reichlich vorhanden.“ und „Wir danken Gott. Wir können ihm nicht genug danken für alles, was er getan hat.“

    Von zu Hause aus können Sie der Diakonie oder der Caritas eine Gabe widmen. Unter www.gottesdienst.at finden Sie die Möglichkeit dazu.

  • 19

    Dankgebet

    Dorothee Büürma

    Pastorin, Kinder- & Jugendwerk

    Wir beten. 
    Gott, wir können dir nicht genug danken für deine Liebe, deine Treue und deine Barmherzigkeit. 

    Du stehst uns bei und bist mit uns Menschen verbunden – durch deine Heilige Geistkraft. 

    Du lädst uns ein, kleine Zeichen von der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit 
    deines Geistes in unsere Welt zu bringen. 

    Leite unsere Wege im Leben und stelle unsere Füße immer neu auf weiten Raum. 

    Öffne unsere Arme und Hände, dass sie Liebe und Segen schenken.

    Das bitten wir dich, Gott, 
    im Namen Christi 
    und in der Kraft deines Geistes. 

    Amen.

  • 20

    Mitteilungen

    Wer noch mehr über unsere Evangelisch-methodistische Kirche erfahren möchte, findet Glaubensimpulse und Informationen auf unsere Webseite: emk.at

    Gerne können Sie uns nach dem Gottesdienst anrufen und uns Ihre Gedanken mitteilen.
    Sie erreichen uns unter der kostenfreien Telefonnummer 
    0800 100 2260.

    Den nächsten evangelischen Gottesdienst können Sie am 29. Juni mitfeiern. Um 9:30 Uhr auf ORF2 – in dem Gottesdienst aus dem Burgenländischen Kobersdorf feiert die Gemeinde eine Jubelkonfirmation.

  • 21

    Lied: Einer ist unser Leben

  • 22

    Segen 

    Da ist eine (Liebe)

    Da ist eine, die dich gemeint hat – 
    von Anfang an.

    Sie, sie ist die Liebe –
    das größte Geheimnis
    und das schönste Geschenk
    zwischen Himmel und Erde.

    Nenne sie Gott,
    wenn du willst,
    oder Geist.
    Und streck dich nach ihr aus!

    Festhalten kannst du sie nicht,
    aber öffne ihr dein Herz,
    dann verändert sie dein Leben.

    Nenne sie Gott,
    wenn du willst,
    oder Geist.
    Und lass dich auf sie ein!

    Sie wird dich stärken –
    und du wirst ein Segen sein
    für viele Menschen,
    die sie brauchen wie du selbst.

    Nenne sie Gott,
    wenn du willst,
    oder Geist.
    Und gib dich ihr ganz hin!

    Dann führt sie dich zum Ziel.
    Das Ziel, das ist sie selbst –
    die Liebe, die dich rief.

  • 23

    Segen als Video

    Da ist eine (Liebe)

    Lassen Sie sich den Segen zusprechen!

Ihr Browser ist veraltet!

Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser, um diese Website korrekt darzustellen. Den Browser jetzt aktualisieren