Ein Saal im Wandel der Zeit

1908: Ein Festsaal der Monarchie

"Am 21. September feierte die alpine Gesellschaft 'd Iufstigen Kraxler" ihr achtes Gründungsfest verbunden mit einer Kaieserhuldigung in dem vom Klubrestaurateur Josef Straßer in der Reindorfgasse neuerbauten Jubiläumssaal. Dieser wurde nach den Plänen und unter Leitung des Architekten A. Korneisl und des Baumeisters J. Bublick gebaut." So berichtet die Wiener Zeitung "Die Zeit" in der Ausgabe vom 2. Oktober 1908 erstmals über den Kirchensaal, der heute unter der Adresse Sechshauser Straße 56 bekannt ist. Wenige Jahre wurde er für Feste, Chorgesang, Vereine und politische Versammlungen genutzt. Zu den Rednern im Jubiläumssaal zählen auch der spätere Bundespräsident Karl Renner und der spätere Wiener Bürgermeister Karl Seitz.

1921: Umwidmung zur Kirche 

Die Nutzung des Jubiläumssaals während der Zeit des 1. Weltkriegs ist nicht bekannt. Möglicherweise wurde er als Lazarett benutzt. Im Jahr 1921 konnte die Methodistenkirche den Saal erwerben und baute ihn zu einem schlichten Kirchensaal mit offener Empore um. Historische Dokumente belegen, dass auch die Heilsarmee in der Sechshauser Straße 56 sehr aktiv war. 

Im Jahr 1956 wurde der Saal während der Oktoberrevolution in Ungarn als Flüchtlingsquartier genutzt und bot für 2 Jahre Raum für bis zu 120 Personen.

Anschließend wurde der Saal grundlegend umgebaut und mit einem neuen Dach versehen. 

In den Jahren 1988-90 und 1996 erfolgte in mehreren Etappen eine weitere Umgestaltung der Kirchenräume, mit neuer Deckengestaltung und den heute identitätsstiftenden Fenstern der Künstlerin Renate Rosenbauer.

Aufgrund eines Schadens an der Deckenkonstruktion wurde der Saal im Jahr 2025 neuerlich nach Plänen der Architektin Sne Veselinovic umgestaltet und erstrahlt seither in neuem Licht!