2000 Jahre in 23 Stunden
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Das Modul Kirchengeschichte in der Ausbildung "Mitarbeit in der Verkündigung" galt der Bewältigung einer unmöglichen Aufgabe. Sie bestand darin, einen Überblick über 2000 Geschichte der Kirche(n) zu geben. Begonnen hat dieser Marathon am Freitag, 14. November mit einem Abendessen um 18:00 Uhr, das Ende war am Samstag, 15. November 17:00 Uhr vorgesehen.
Pastorin Antje Klein, die in Kirchengeschichte promoviert hat, erwies sich als geeignete Reiseleiterin auf diesem Gebiet. Sie führte souverän durch die Karte der Kirchenlandschaften, ihrer Trennungen und Vereinigungen.
Immer wieder stellte sie die Frage: Wo stehen wir gerade? Was war in dieser Zeit wichtig? Und was hat das mit mir zu tun, wenn ich als Mensch im 21. Jahrhundert predige?

Die Eindrücke der Teilnehmenden gingen nach diesen 23 Stunden in zwei Richtungen.
Einerseits ist der Respekt gewachsen. Wenn man die Wirkungsgeschichte bedenkt, die einige Personen (meist Männer) mit ihren Predigten und theologischen Schriften ausgelöst haben, dann stellt sich die Frage: Was bewirken meine Predigten? Wo muss ich sorgfältiger werden? Was kann ich aus der Geschichte für meine Verkündigung lernen? Wie gehen wir mit Verletzungen aus der Geschichte um?
Andererseits gab es Grund genug zum Staunen: Trotz vieler Zerwürfnisse und Missverständnisse gibt es das Christentum bis heute. Die Botschaft hat 2000 Jahre überlegt. Und wir sind Teil dieser großen Geschichte. Wie können wir die Botschaft Jesu in die heutige Zeit tragen? Daraus wuchs die Erkenntnis: Es gilt immer wieder neu, zum Ursprung zurückzukehren.
So ambitioniert es war, einmal in 23 Stunden die 2000 Jahre zu durchqueren, es hatte auch etwas Gutes. Der große Bogen ließ gewisse Zusammenhänge erkennen, die in der Auseinandersetzung mit einzelnen Epochen oder Zeitabschnitten nicht so leicht sichtbar werden.
Die Gruppe freute sich, dass Daniel wieder teilnehmen konnte. Er wurde bei der Jährlichen Konferenz verabschiedet, da er nach seinem Einsatz als Mission Fellow in die USA zurückgekehrt ist. Nun hat er sein Studium in Wien aufgenommen, setzt die Ausbildung in der Verkündigung fort und bringt seine Sichtweise in die Diskussion mit ein. Was für ein Gewinn!
Auch von Seiten der Referentin gab es Lob für die Gruppe. Die Teilnehmenden stellen gute Fragen und bringen sich aktiv in die Diskussion mit ein. Die Vielfalt der Zugänge ist eine Bereicherung.