Was kann uns scheiden von der Liebe Christi?

Glaubensimpuls

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Esther Handschin

Pastorin, Erwachsenenbildung


Betrachtung zum Monatsspruch aus Römer 8,35

Das Wort „Scheidung“ oder „Trennung“ hat in unserer Zeit einen schlechten Ruf. Trennung und Scheidung, das bedeutet für viele Familien Schmerz, Wut und Trauer. Ein in Liebe begonnener gemeinsamer Weg kommt zu einem Ende. Zwei unterschiedliche Persönlichkeiten finden keine Möglichkeit mehr, gut miteinander auszukommen. Konflikte und Streit überlagern alles. Oder die Liebe füreinander ist mit den Jahren so geschrumpft, dass man sich nichts mehr zu sagen hat. Leid tragende sind nicht nur die beiden Beteiligten, sondern auch die gemeinsamen Kinder und Freunde. Es ist schwierig, die Zeit, die Erlebnisse, die Sympathie auf zwei aufzuteilen, die bisher zusammengehört haben.

In der Bibel hat das Wort „Scheidung“ oder „Trennung“ bisweilen einen anderen Klang. Wir finden es recht prominent ganz am Anfang, bei der Schöpfungsgeschichte in 1. Mose 1,6. Gott fügt das Himmelsgewölbe ein, damit zwischen dem Wasser oberhalb und dem Wasser unterhalb ein Raum entsteht. Erst durch diese Trennung wird Leben möglich in dem Raum, der neu geschaffen wurde. Es ist der Lebensraum für alle Pflanzen, Tiere und Menschen auf unserer Erde.

Wieder eine andere Bedeutung hat das Wort „scheiden“ im Monatsspruch für den März. Es ist eingebaut in eine rhetorische Frage. Solche Fragen sind eigentlich sinnlos, denn die Antwort ist allen bekannt. Aber rhetorische Fragen machen noch einmal deutlich, was allen bekannt ist und unterstreichen damit, was die Antwort ist: Nichts. Nichts kann uns scheiden von der Liebe Christi.

Um zu verdeutlichen, was dieser Liebe Christi entgegenstehen könnte, zählt Paulus in der Folge auf, was das menschliche Leben schwierig macht: Leid, Angst, Verfolgung, Hunger, Kälte, Gefahr, Hinrichtung. Damit macht Paulus deutlich: In Jesus Christus ist Gottes Liebe auch da gegenwärtig, wo das Leben beeinträchtigt und an ein Ende zu kommen scheint. Das können wir sagen, weil Jesus durch den Tod hindurchgegangen ist. Den Tod als Ort, an dem das Nichts herrscht, hat Jesus hinter sich gelassen und überwunden. In Jesus Christus hat Gott den Tod, das Nichts mit seiner Gegenwart und Liebe gefüllt. Darum kann uns nichts von ihm scheiden, auch keine Trennung oder Scheidung.

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