Großzügig säen

Glaubensimpuls


Augustgedanken von Bischof Stefan Zürcher 

In diesen Tagen lese ich im vierten Kapitel des Markusevangeliums. Jesus erzählt vom Bauern, der sät. Und zwar auf ganz unterschiedliche Böden. Auf felsigen Boden, auf verunkrauteten, auf durch Trampelpfade harten Boden und auf tiefgründigen Ackerboden. Es scheint, dass der Bauer sich überhaupt keine Gedanken über die Folgen macht. Nichts hindert ihn daran, großzügig und mit vollen Händen auszusäen. Sollen die Körner doch fallen, wohin sie fallen. Es wird schon nicht alles daneben gehen. Auch wenn an manchen Stellen nichts wird, am Schluss ist doch überreiche Frucht da. Es wird sich auf jeden Fall lohnen!

Jesus selbst vergleicht das Säen mit dem Verkündigen von Gottes Wort. Und er beschreibt das, was dabei passiert, als normalste Sache der Welt: Manche Menschen nehmen es auf, andere halt nicht. – Ist das nicht eine tolle Verheißung und große Ermutigung? Das Weitertragen der guten Botschaft lohnt sich in jedem Fall. Wir brauchen uns nicht ständig zu hinterfragen. Lieber großzügig säen, so gut wir können. Dass etwas aufgeht und Frucht wächst, haben wir sowieso nicht in unseren Händen – oder nur ganz beschränkt.

Wir haben das Ergebnis nur insofern in den Händen, als dass wir selbst der guten Nachricht immer wieder zuhören, sie in uns aufnehmen, Gott und seiner Herrschaft in unseren Herzen Raum geben. Dazu fordert Jesus auch auf, wenn er ein paar Verse später sagt: »Mit dem Maß, mit dem ihr messt, wird euch zugemessen werden, und es wir euch dazugegeben werden.« (V 24) In dem Maß, in dem wir Gottes Wort aufnehmen und in unserem Leben Raum geben, wird er uns Frucht und Gelingen zumessen und noch mehr hinzufügen. Können wir mit einem so übervollen Herzen nicht heiter und großzügig säen, einfach säen?

Uns allen, die wir immer wieder darum ringen, wie wir das Evangelium so weitertragen können, dass Menschen sich ihm öffnen, dir, wünsche ich die froh machende Erfahrung, von Gott reich beschenkt großzügig und fröhlich zu säen.

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