Fragen und Antworten zur kommenden Ge­ne­ral­kon­fe­renz

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Die "Generalkonferenz" tagt von 23. April bis 3. Mai in Charlotte, USA. Doch was ist die "Generalkonferenz" genau? Fragen & Antworten dazu finden Sie im folgenden Artikel.

Wer trifft in der United Methodist Church, der weltweiten methodistischen Kirche, die für alle verbindlichen Entscheidungen? – Die Bischöf*innen sind es nicht, sondern ein parlamentarisches Gremium, das paritätisch mit pastoralen und nichtpastoralen Mitgliedern besetzt ist: die Generalkonferenz.

Die »Generalkonferenz« ist das einzige Gremium, das über die Verfassung und Ordnung der Kirche entscheiden kann. Zudem verabschiedet sie Resolutionen zu aktuellen Fragen in Kirche und Gesellschaft und wählt und beauftragt die Behörden der weltweiten Kirche. Die nächste Tagung der Generalkonferenz findet vom 23. April bis 3. Mai in Charlotte, North Carolina, in den USA statt. Laiendelegierte und pastorale Delegierte von vier Kontinenten kommen zusammen, feiern, beraten und entscheiden.

Normalerweise findet sich die Generalkonferenz alle vier Jahre zusammen. Doch wegen der Corona-Pandemie musste die Tagung im Jahr 2020 abgesagt werden. Die letzte reguläre Sitzung fand also im Mai 2016 statt.

Ein paar Fragen und Antworten sollen die Aufgaben und Entscheidungsprozesse dieses Kirchengremiums besser verstehen helfen:

Was macht die Generalkonferenz?

Die Generalkonferenz ist das oberste Leitungsgremium der weltweiten Methodistenkirche, der United Methodist Church (UMC). Als solches ist sie befugt, Änderungen an der Kirchenordnung und den Resolutionen der methodistischen Kirche vorzunehmen.

Die Kirchenordnung enthält die Grundlagen der Lehre, die Verfassung und Ordnung, beschreibt die Strukturen und Verfahren des kirchlichen Lebens. Mit den Resolutionen bezieht die UMC Stellung zu aktuellen gesellschaftlichen Fragen. Die Resolutionen treten nach acht Jahren außer Kraft, es sei denn, sie werden von der Generalkonferenz neu verabschiedet.

Die Generalkonferenz genehmigt den Vierjahreshaushalt, in dem die Umlagen – die Anteile an den Kirchenbeiträgen – für Arbeitsbereiche festgelegt werden, die für die gesamte UMC tätig sind. Die Generalkonferenz legt auch die Formel für die Aufteilung des Haushalts auf die Jährlichen Konferenzen, die regionalen Kirchenparlamente der UMC, fest.

Auch die Mitglieder des Rechtshofs, des obersten Gerichts der UMC, werden durch die Delegierten der Generalkonferenz gewählt sowie die Mitglieder der Kommission, die die Generalkonferenz plant, und einige Mitglieder anderer Führungsgremien.

Wer kann der Generalkonferenz Gesetzesvorlagen unterbreiten?

Die Kirchenordnung besagt, dass jede Organisation der Methodist*innen, jedes pastorale Mitglied und jedes Laienmitglied eine Petition an die Generalkonferenz einreichen kann. Insgesamt sind für die kommende Generalkonferenz 1099 gültige Petitionen eingegangen – darunter 352 neue Petitionen, die seit der Verschiebung der Generalkonferenz im Jahr 2020 eingereicht wurden.

Alle Petitionen und Berichte, die den Delegierten vorgelegt werden, finden sich im »Advance Daily Christian Advocate«. Dieser steht in den vier Konferenzsprachen Englisch, Französisch, Portugiesisch und Kiswahili 🔗als Download im PDF-Format zur Verfügung.

Wer stimmt auf der Generalkonferenz ab?

Für die kommende Generalkonferenz sind 862 stimmberechtigte Delegierte eingeladen – je zur Hälfte pastorale und nichtpastorale Mitglieder. Von den gewählten Delegierten kommen 55,9 % aus den USA, 32 % aus Afrika, 6 % von den Philippinen, 4,6 % aus Europa (einschließlich Russland) und der Rest aus Konkordatskirchen, die enge Verbindungen zur United Methodist Church haben.

Gewählt werden die Delegierten von den Jährlichen Konferenzen. Jede Jährliche Konferenz entsendet mindestens zwei Delegierte für die Generalkonferenz – eine*n Laiendelegierte*n und eine*n pastorale*n Delegierte*n. Über dieses obligatorische Minimum hinaus werden den Konferenzen ihre Delegierten nach einer Formel zugeteilt, die auf der Zahl ihrer pastoralen und nichtpastoralen Mitglieder basiert.

Die Jährlichen Konferenzen der 🔗Zentralkonferenz von Mittel- und Südeuropa entsenden die minimale Delegiertenzahl (je 2 Personen). Als Delegierte der Provisorischen Jährlichen Konferenz sind es Superintendent Stefan Schröckenfuchs und Laiendelegierter Thomas Fux.

Die meisten Jährlichen Konferenzen wählen auch Ersatzmitglieder, die je nach Bedarf an der Generalkonferenz teilnehmen, um sicherzustellen, dass jede Jährliche Konferenz während der gesamten Sitzungsperiode vollständig vertreten ist. Die Jährliche Konferenz Österreich hat zwei pastorale Ersatzmitglieder und drei nichtpastorale Ersatzmitglieder gewählt.

Was ist die Rolle der Bischöf*innen an der Generalkonferenz?

Die Bischöf*innen der Methodist*innen haben während der Versammlung eine eingeschränkte Funktion. Sie führen den Vorsitz bei den Sitzungen der Generalkonferenz, haben aber kein Stimm- oder Wahlrecht. Das bedeutet, dass sie keine Anträge stellen oder für Positionen aus dem Plenum eintreten können.

Wie viel Prozent der Stimmen sind erforderlich, um eine Vorlage zu verabschieden?

Für die meisten Vorlagen ist nur eine einfache Mehrheit der Delegierten der Generalkonferenz erforderlich. Änderungen der Verfassung der Konfession erfordern eine Zweidrittelmehrheit der Generalkonferenz, gefolgt von einer Zweidrittelmehrheit der anwesenden und abstimmenden Laien und pastoralen Mitglieder in den Jährlichen Konferenzen. Änderungen der »Grundlagen der Lehre« würden mindestens eine Zweidrittelmehrheit der Generalkonferenz und anschließend eine Dreiviertelmehrheit der anwesenden und abstimmenden Mitglieder der Jährlichen Konferenzen erfordern. Eine entsprechende Änderung wurde aber noch nie vorgenommen.

Wann treten neue Bestimmungen in Kraft?

Die von der Generalkonferenz verabschiedeten Gesetze treten am 1. Januar des darauf folgenden Jahres in Kraft, sofern nicht anders angegeben. Änderungen der Verfassung treten jedoch erst in Kraft, nachdem der Bischofsrat ihre Ratifizierung bestätigt hat.

Heather Hahn, UMNS / S.F.
Grafik; Laurens Glass, UM News

Zentralkonferenz

In Afrika, Europa und auf den Philippinen bilden die Jährlichen Konferenzen (Synoden) einer grösseren Region sogenannte Zentralkonferenzen. Die an eine Zentralkonferenz entsandten Delegierten sind zu gleichen Teilen Laien und pastorale Mitglieder. Die Zentralkonferenz bildet eine administrative Einheit, die die gemeinsame Arbeit und Mission koordiniert und auch ihren Bischof oder ihre Bischöfin wählt. Die Jährliche Konferenz (Synode) Schweiz-Frankreich-Nordafrika ist Teil der 🔗Zentralkonferenz von Mittel- und Südeuropa (ZK MSE). Seit 2022 leitet Bischof Stefan Zürcher (Zürich) die ZK MSE.

Die Generalkonferenz

Die Generalkonferenz ist das oberste Leitungsgremium der weltweiten Methodistenkirche (🔗United Methodist Church). Die Konferenz kann das Kirchenrecht revidieren und Resolutionen zu aktuellen moralischen, sozialen, politischen und wirtschaftlichen Fragen verabschieden. Sie genehmigt auch Programme und Budgets für kirchenweite Aktivitäten.

Die nächste Tagung ist 🔗vom 23. April bis zum 3. Mai 2024 in Charlotte im US-Bundesstaat North Carolina geplant.

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