Erntedank 2023 in Graz

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Gemeinsam die Fülle wahrnehmen

Am 1. Oktober haben wir einen Familiengottesdienst zu Erntedank gefeiert.

Trini & Tatis haben etwas von der Dankbarkeit erzählt. Alle waren eingeladen, nach vorne zu kommen und Dankgebete aufzuschreiben. Nach dem Gottesdienst wurde das diesjährige Gemeindefoto aufgenommen.

Ebenfalls schon Tradition hat das gemeinsame Mittagessen an Erntedank und so sind viele noch geblieben und haben diesen Sonntagsgottesdienst genussvoll ausklingen lassen.

Ernten

Liebe Gemeinde, ich denke das Thema „Dank“ haben wir jetzt mit unserer Aktion in großer Vielfalt und beeindruckender Buntheit behandelt. Jede und jeder hat sein persönliches Dankgebet auf eines der Bilder geschrieben.
Bleibt noch der zweite Teil unseres heutigen Gottesdienstes zu Erntedank und das ist das Ernten.

Ernten war für die Menschen zur Zeit der Bibel eine sehr verbreitete Tätigkeit. Der überwiegende Teil der Bevölkerung war in der Landwirtschaft tätig. Heute ist das bei uns in der Gemeinde nicht mehr so. Heute sind wir eher mit einkaufen, denn mit ernten beschäftigt.

Und deswegen möchte ich kurz etwas zum Ernten sagen.

Ernten ist das Ergebnis eines bewussten und gewollten Prozesses. Nämlich dem Säen oder Anpflanzen. Man sät einen Samen in die Erde und dieser Same beginnt zu wachsen; so lange zu wachsen bis er Frucht bringt, zum Beispiel Weizenkörner oder Radieschen. 

Oder man pflanzt eine kleine Zucchinipflanze und erntet dann massenweise Zucchini.

Und meistens kümmern sich die Menschen, die säen oder anpflanzen, um ihre Pflanzen. Sei es, dass sie jeden Tag gießen gehen oder sei es, dass sie manchmal vielleicht auch etwas düngen, also die Pflanzen mit Nährstoffen zusätzlich zur Erde versorgen.

Das unterscheidet das Ernten vom Sammeln. Wenn ich in den Wald gehe und Eierschwammerl finde, dann sammle ich sie ein. Ich habe die Schwammerl nicht angepflanzt. Ich habe sie auch nicht  gesät. Ich entdecke ein Eierschwammerl, freue mich riesig, schneide es ab und stopfe es in meinen Korb oder in mein Stoffsackerl. Das nennt man sammeln und nicht ernten.

Säen

Auf was ich uns heute aufmerksam machen möchte ist, dass es zum Ernten auch ein Säen oder Pflanzen braucht.

Und nachdem die meisten von uns keine Gärtner oder Landwirte sind, können wir ja einmal überlegen, was das für uns bedeuten könnte. Was ist unsere Aufgabe als Christinnen und Christen? Was sollen wir tun? Was möchten wir tun? Wie sollen wir uns verhalten?

Ich denke, viele werden mir zustimmen, wenn ich sage, wir wollen Jesus nachfolgen. Wir wollen so handeln, wie Jesus gehandelt hat. Wir wollen liebevoll mit unseren Mitmenschen umgehen und uns für die Benachteiligten einsetzen. Oder wir wollen uns untereinander lieben, so wie Jesus uns liebt.

Und wie macht man das?

Ich glaube Erntedank ermutigt uns nicht nur zu danken und zu ernten, sondern auch zu säen.

Wer Freundlichkeit ernten möchte, sollte vielleicht auch Freundlichkeit säen:

  • Ein freundliches Wort hier, eine Ermutigung dort
  • Ein Anruf, der einfach fragt: Wie geht es dir?
  • Eine Einladung zum Mittagessen
  • Eine kleine Gefälligkeit, die man tut – ohne es zu müssen. Also vielleicht einmal als erster den Geschirrspüler ausräumen oder die Wäsche abhängen.

Weiters denke ich, dass es Samen für eine menschenfreundliche Gesellschaft braucht, dass Misstrauen und Vorurteile abgebaut werden. 

Und wie macht man das? 

Indem man einander besucht, einander begegnet und einander kennenlernt. 
Es ist viel schwieriger, jemanden zu hassen, mit dem ich schon einmal am Tisch gesessen bin. 
Und viel einfacher gut von jemandem zu sprechen, dessen Situation ich auch aus seiner Perspektive kennengelernt habe.

Schließlich bliebe noch die klassische Geschichte zum Säen und Ernten aus dem Lukasevangelium: Wie wollen wir das Wort Gottes oder die frohe Botschaft säen? 
In einer Zeit, in der uns niemand zuzuhören scheint?

Mir gefällt, was unser Bischof Stefan Zürcher, darauf geantwortet hat: Großzügig.

Großzügig!

Nicht ängstlich, nicht verbissen, nicht unter Zwang, sondern großzügig, mit Freude und wenn es gerade passt. 
Von mir und meinen Erfahrungen mit Gott kann ich ja immer sprechen.

Großzügigkeit öffnet. 
Und so geben wir Gott Platz zum Wirken.

Amen.

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